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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 101

1896 - Leipzig : Voigtländer
101 Wrpen, wrbe aber inberschlacht bei Tagliacozzv geschlagen, ans der Flucht gefangen und auf Befehl Karls von lnjou mit seinem Freuube Friedrich von Baden zu Neapel hingerichtet, 1268. Mit ihm erlosch das Haus der Hohenstaufen. 3- e"bc der reuzziige. Die von Friedrich Ii. in Palstina er-rungenen Erfolge waren von kurzer Dauer. Schon nach 10 Jahren ging Jerusalem den Christen abermals verloren. Es wurden noch 2 weitere Krem-Zge unternommen, aber ohne Erfolg. ~ Der sechste Kreuzzug (1248), von König . Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen, wendete sich gegen gypten. Hier aeriet der @>tnrr etokrten ru ^^ngenschaft, und nur durch Aufgeben des eroberten ebtetes erlangte er ferne Freiheit wieder Der siebente Kreuzzug(127)wrbe ebenfalls von Lnb wig dem Hei- L?/h>aiii r ^ ^hrte fem Heer nach Nordafrika, um zunchst einer Seuche. ^ 3" 6ctora<'ten' starb aber vor der Stadt Tunis an Kreuzzge. Palstina blieb in den Hnben der noof" f e Ic-te 5seto"n9 der Christen im heiligen Lande, gmg (1291) verloren. ' 57. Rnlturmstande dieser Periode. ' Wirtschaftliches eben. Fast aller Grunb und oben war in 9m ht m,k9rbln foroic dr Stifter und Kloster bergegangen, ba^al^ W a9cmei"e" Bnllhung entzogen, ub namentlich L k 1 i Dot- er nrtenbau wrbe befmtbet bmv^ft"n Spstgt- Der Weinbau war weit nach Norben sogar 6is an bi: Sordfee (Bremen) und Ostsee (Pommern I) vorgedrungen. - Die Handwerker waren ursprnglich aus der unfreien Bevlkeruna hervor- Tm i".be" 8iwofftbten- Sie hatten auch anfnglich nur fr ihren Herrn arbeiten mssen. Mit Rcksicht auf die verfchiebenen Dienste waten sie > Znfte abgeteilt, und jebe Zunft erhielt von dem Herrn ihren Vorsteher. Aber allmhlich gelang es ihnen, die Fesseln dieser Hof- Hrigkeit allzuftreifen und sich selbst ihre Vorsteher zu whlen, wenn auch H" Tirmi9un9 bcs ccm- Die Hanbwerker arbeiteten dann auch nicht mehr ausschlielich fr ihren Herrn, fonbern immer mehr fr ihren besf hfi m7 urbe 'mmer hauptschlich in der Weise betneben ba die Hndler Mit ihren Waren vn Dorf zu Dorf zogen. Noch bmlr t X xanbet letfadsl in den Hnben Frember, namentlich bre Stoltener und der juben. Letztere erhielten von den Knigen Freibriefe f,e ba8 Jubeu-Schutzgeld" bezahlten. Erst allmhlich ^.gen auch

2. Geschichte des Mittelalters - S. 188

1888 - Wiesbaden : Kunze
188 Dritte Periode des Mittelalters. Auf Richard folgte sein jüngster Bruder Johann ohne Land (1199—1216). Er war ein geistesarmer Fürst, der seinen Beinamen daher führte, daß ihn sein Vater bei der Erbverteilung leer ausgehen ließ. Sein Neffe, Graf Arthur von Bretagne, wurde von ihm besiegt und ins Gefängnis gebracht. Als er dort starb, wurde der König des Mordes bezichtigt, und der französische König Philipp August forderte hierauf Johann als seinen Vasallen vor Gericht nach Paris. Da er nicht erschien, so erklärte er ihn seiner Lehen verlustig und eroberte seine französischen Besitzungen. Mit dem Papst Innocenz Iii. geriet Johann in Streit, weil er die Wahl des Erzbischofs Lang ton von Canterbury nicht anerkennen wollte. Als er Gewalt gegen diesen gebrauchte, belegte ihn der Papst mit dem Bann und sein Land mit dem Int erdikt. Trotz und Widerstand des Königs waren vergeblich. Philipp August von Frankreich wurde vom Papste aufgefordert, den ungehorsamen Fürsten und seine Unterthanen zu züchtigen und England zu erobern. Schon war dieser gerüstet, da beugte sich Johann, der seinen Vasallen nicht traute, vor dem Papste und rettete seine Krone, indem er England und Irland gegen eine jährliche Abgabe von 1000 Mark Silber vom päpstlichen Stuhle 1213 zu Lehen nahm. Diese Demütigung erregte große Unzufriedenheit in dem Volk; dazu kam, daß er gegen Philipp August bei Bo uv in es unterlag. Jetzt wurde unter der Leitung des Erzbischofs Langton ein Bündnis der Geistlichkeit und der weltlichen Vasallen gegen den König geschlossen und dieser 1215 zur Ausstellung des großen Freibriefes (magna charta), der Grundlage der englischen Verfassung, gezwungen. Darin versprach der König für sich und seine Nachkommen allen Eingriffen in die bestehenden Rechte zu entsagen. Die Steuern wurden genau bestimmt, jede außerordentliche Erhebung wurde von der Zustimmung eines aus Abgeordneten des höheren Adels und der Geistlichkeit zusammengesetzten Parlamentes abhängig gemacht, die Freiheit des Handels ausgesprochen und das Gerichtswesen neu geordnet. Ein freier Mann sollte nur von seinesgleichen gerichtet, die Forsten und Wasser freigegeben werden. Um eine Verletzung des Freiheitsbriefes zu verhüten, sollte der König alle ausländischen Beamten und feine fremden Söldner entlassen. Johann weigerte sich zwar, alle diese Punkte zur Ausführung zu bringen und überfiel den Adel mit Heeresmacht; allein dieser rief den französischen Kronprinzen Ludwig (Viii.) zum König aus; doch noch ehe es zu einer entscheidenden Schlacht kam, starb Johann. Ihm folgte fein Sohn Heinrich Iii. (1216—1272), der die Be-

3. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1905 - Leipzig : Hirt
54 Das Deutsche Reich des Mittelalters. whlen. Ein deutscher Fürst war nicht geneigt, sich in dieser schweren Zeit an das Ruder des Staatsschisfes stellen zu lassen. Dagegen bewarben sich zwei auslndische Fürsten um die deutsche Knigskrone und suchten durch reiche Geldgeschenke die Wahlfrsten zu gewinnen. Es waren dies König Alfons von Kastilien, ein Enkel Philipps von Hohenstaufen, und Graf Richard von Cornwallis, der Bruder des Knigs Heinrich in. von England, der reichste Fürst jener Zeit. Der eine Teil der Kurfrsten whlte Alfons, der andre Richard. Alfons ist nie nach Deutschland gekommen, dagegen war Richard mehrmals lngere Zeit im Reiche anwesend und hat demselben nicht unwesentliche Dienste geleistet. Den deutschen Kaufleuten erwirkte er in London bei seinem kniglichen Bruder bedeutende Handelsvorrechte. Die Stadt Aachen erfreute sich seiner besondern Gunst. Die Feste, die der reiche König dort gab, brachten viel Geld unter das Volk; auch baute er der Stadt ein neues Rathaus, das dadurch merkwrdig ist, da sich auf der Vorderseite die Steinbildnisse der sieben Kurfrsten befinden.1) Es ist dies die lteste Darstellung der Siebenzahl des Kurfrsten-kollegiums. In der altern Zeit durften sich alle deutschen Fürsten an der Knigswahl beteiligen. Wann das Vorrecht, den König zu whlen, auf sieben Fürsten bergegangen ist, ist nicht erweislich. König Richard starb im Jahre 1272. Nur etwa den vierten Teil seiner 16jhrigen Regierung hat er im Reiche zugebracht; kein Wunder, da jede staatliche Ordnung während seiner Abwesenheit aus den Fugen ging. Man nennt diese Zeit das Interregnum, d. h. die Zwischenregierung; die kaiserlose, die schreckliche Zeit hat Schiller sie genannt. 5. .us der Kulturgeschichte des salifchen und liohenftaufischen Zeitalters. Das Rittertum. Ursprung und Wesen. Der Ursprung des Rittertums ist in dem militrischen Gefolge der Könige zu suchen. Das eroberte Gebiet gehrte dem siegreichen Könige. Er verteilte es unter diejenigen, die sich am tapfersten im Kampfe bewhrt hatten. Diese bauten sich befestigte Burgen und widmeten sich dem Waffendienste. Waffendienst war die Grund-bedingung des ritterlichen Lebens, Tapferkeit mit Milde und Gerechtigkeit gepaart des Ritters Schmuck, der Schutz der Schwachen und Bedrckten, besonders der Frauen, seine erste Pflicht. Erziehung des Pagen. Im Alter von sieben Jahren wurde der Ritterknabe der mtterlichen Pflege entzogen und als Page oder Edel- *) Die Reste dieses Bauwerkes sind erhalten in dem heutigen Stadtarchiv-gebude.

4. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 77

1905 - Leipzig : Hirt
Die Jungfrau von Orleans. 77 Leistung nur fr ihre Person, nicht aber fr ihre Shne Gltigkeit habe, und begann deshalb seine vermeintlichen Ansprche mit den Waffen geltend zu machen. Der Krieg, der nun entbrannte, zog sich durch mehr als hundert Jahre hin (1339 bis 1453). Zur Zeit, als Karl Vii., ein Nachkomme Philipps von Valois, zur Regierung kam, im Jahre 1422, war Nordfrankreich bis zur Loire in den Hnden der Englnder. Der Herzog von Burgund, ein naher Ver-wandter und der mchtigste Lehensmann des Knigs Karl Vii., sowie Karls eigne Mutter Jsabeau standen auf der Seite der Englnder. Diese waren entschlossen, die Loire zu berschreiten, um sich auch des Sdens von Frankreich zu bemchtigen. Orleans war der Schlssel zum Sden. Darum wurde die Belagerung dieser Stadt im Oktober 1428 begonnen. Die Einwohner hatten das richtige Gefhl, da von ihrem Widerstande das Schicksal Frankreichs abhinge. Aber auch die Englnder wuten dies und verdoppelten ihre Anstrengungen. Die Brger von Orleans machten mehrere Versuche, die Englnder zurckzuwerfen, aber sie vermochten es nicht. Nach menschlicher Berechnung war die Stadt verloren und damit Frankreich eine Beute der Englnder. Der König war entmutigt und dachte schon an Flucht nach Schott-land oder Spanien. Die Blte des Adels lag auf den Schlachtfeldern; der Rest war verarmt, das Kirchenvermgen sr Kriegszwecke aufgezehrt; die letzte Kraft des Brgertums rang in Orleans mit dem Mute der Verzweiflung. Der Bauernstand war in den steten Kriegszgen ebenfalls vernichtet. Hungersnot und Krankheiten hatten die Manneskraft Frank-reichs gebrochen. Da kam Rettung aus dem Geschlechte der Frauen. Jetzt, wo das Banner Frankreichs den todesmden Hnden der Männer entsank, hob ein einfaches Hirtenmdchen es auf und hielt es hoch empor, go neuen Mut in die Herzen der Verzweifelnden, sammelte die Zerstreuten und fhrte sie von Sieg zu Sieg. Die Retterin Frankreichs ist die Jungfrau von Orleans. Jeanne Darc wurde am 6. Januar 1412 zu Dom Remi geboren. Das Drfchen liegt auf dem linken Ufer der Maas in einer fruchtbaren, an Saatfeldern, Rebenhgeln und Bergwldern reichen Gegend. Lesen und schreiben hat sie nie gelernt. Winters nhte und spann sie, im Sommer half sie den Eltern bei der Feldarbeit oder htete die Dorfherde. -v^m Sommer 1425 vernahm sie im Garten ihres Vaters eine Stimme, die sprach: Ich komme zu dir und befehle dir im Namen des Herrn, da du nach Frankreich dem Könige zu Hilfe ziehst, damit er sein Knig-reich wiedergewinne." So taucht ihr zum ersten Male der groe Gedanke ihres Lebens auf. Was sie gesehen und gehrt, und was sie von da an hufiger sah und hrte, wagte sie ihren Eltern nicht anzuvertrauen. Als aber die

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 278

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
278 Acht« Zeitraum. Ein ritterlicher Sinn empfahl ihn seinen Waffengenossen und dem Wolke, seine Vergnügungssucht und allzugcoße Nachgiebigkeit gegen Günstlinge und Frauen verhinderten ihn ein ausgezeich- neter Monarch zu styn. »451 Ludwig Xt. vernahm mit unverschleierter Freude den —«z Tod seines Vaters, eilte nach Rheims zur Krönung und dann 2' nach Paris, um von dem längst gewünschten Throne Besitz zu nehmen. Seinem Vater auch noch im Tode grollend, hob er fast alles auf, was dieser angeordnet; insonderheit entfernte er alle höhere Beamte und Staatsdiener und setzte Leute von geringer Bedeutung an ihre Stelle, damit er sie ungefährdet in dm Staub treten könne, so bald es ihm gefalle. Burgund und Bre- tagne, die mächtigsten Nachbarstaaten, sollten vor allem nieder- gehalten werden; gegen sie also spielte Ludwigs vercätherische Poli- nk zuerst. Von dem Herzoge von Burgund forderte er die an der Somme früher an ihn verpfändeten Städte zurück, zahlte aber doch die dafür geliehene Summe, und dem Herzoge von Bretagne verbot er, fernerhin dm Titel von Gottes Gnaden zu führen und das Hoheitsrecht über die Bischöfe oder das Besieuerungö- recht über seine Unterthanen auszuübm. Ein Bündniß beider Herzoge mit den vornehmsten Vasallen Frankreichs, welchem auch Ludwigs Bruder, der Herzog Karl von Bern, beitrat, genannt der Bund fü c d a s gemeine Wohl, !a li^ue du bien public, \ "55 bildete sich, wie eine drohende Gewitterwolke. Ludwig zerstreuete si> durch kluge Unterhandlungen; den beiden Herzogen gab er dm Augenblick nach, seinem Bruder versprach er die Normandie, die übrigen Verbündeten besänftigte er durch Aemter und Ehrenstetten, doch trug er Sorge, einem jeden einen Platz anznweism, welchem "67 er nicht gewachsen war. Philipp von Burgund starb bald, sein Sohn Karl der Kühne trug eine persönliche Abneigung gegen Lud-, wig Xi. in sich, die Quelle vielfältiger Zerwürfnisse in der folgen- den Zeit. Ein neues Bündniß zwischen Karl von Burgund, dem Herzoge von Bretagne, dem Herzoge Johann von Alen^on und einigen andern zerstörte Ludwig, durch seine Spione zeitig benach- richtigt, abermals, und die Beschlüsse eines zu Tours gehaltenen 1*5* Reichstags wußte er ganz nach seinen Absichten zu lenken. Um dm Herzog von Burgund zu gewinnen, schlug er demselben eine persönliche Zusammenkunft vor. Da dieser zögerte, ließ der König durch seine Agenten einen Aufruhr zu Lüttich anstiften; eilte aber sogleich nach Peroune, als sich dieser endlich doch zu einer dort zu haltenden Unterredung errtschoß.. Hier siel der Schlaue in das eigene Netz. Der angezettelte Aufruhr brach eher los, als Lud- wig vermulhete, der Herzog bekam Kunde, hielt den Anstifter in einer dreitägigen Gefangenschaft, zwang ihn, Zeuge der Rache r» sevn, welche er an dm Aufrührern nahm, und entließ ihn erst nach vielfältigen Beschämungen. Die muchwilligen Pariser lehr-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 185

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 28, 1. Frankreich. 185 die westlichen Küstenländer südwärts der Seine den Königen von England, und die burgundischen Länder im Osten wurden Teile des deutschen Reiches. Aber die Kapetinger verstanden es, durch Klugheit und Geschick die Adelsmacht allmählich zu schwächen und die Macht und den Besitz der Krone zu stärken und zu vermehren. Sie wußten dem Lande Thronstreitigkeiten dadurch fern zu halten, daß sie seit Hugo Kap et (987 — 996) den Gebrauch beobachteten, noch bei ihren Lebzeiten ihre Nachfolger krönen und als Mitregenten anerkennen zu lassen. Diese Regel wurde so lange befolgt, bis die königliche Macht fest genug gegründet schien und der Adel das Erbrecht nicht mehr bestritt. Besonders hob Ludwig Vi. (1108 —1137) das königliche Ansehen, indem er sich dem Adel gegenüber in dem aufstrebenden Bürgertum eine kräftige Stütze schuf. Er hob auf den Rat des weisen Abtes Suger von St. Denis auf seinen Gütern die Leibeigenschaft auf und stellte den Städten seines unmittelbaren Gebietes gegen besondere Zahlungen Freiheitsbriefe aus. Die Städte wählten nun selbst ihren Rat und schützten die erworbenen Freiheiten vor den Übergriffen des Adels mit eignen Waffen und eignen Führern. Seitdem verkauften auch die Großen ihren Städten solche Rechte und Freiheiten, und diese stellten sich unter den Schutz des Königs. Eine Folge dieser Gemeindeeinrichtungen war, daß Handel und Gewerbe aufblühten, der Bürgerstand sich ausbildete, die Macht des Königs wuchs und diejenige des Adels sank. Ludwig Yii. (1137—1180) setzte, von Suger unterstützt, das Werk seines Vaters fort und unternahm den zweiten Kreuzzug (Z. 25, 2). Er war bereits mit Eleonore (Z. 32,7), der Erbin von Guienne und Poitou, vermählt, als er den Thron bestieg, ließ sich aber 1152 von ihr scheiden, worauf Eleonore sich mit dem Herzog der Normandie, Heinrich Ii. Plantagenet*) vermählte, dem Urenkel Wilhelms des Eroberers, welcher von seinem Vater Anjou, Maine und Touraine und durch seine Mutter die englische Krone erbte (siehe Stammtafel). Seitdem besaß Heinrich in Frankreich mehr Land als sein Lehnsherr, der französische König. Dieses Mißverhältnis gab Anlaß zu langwierigen Kämpfen zwischen Frankreich und England. Philipp Ii. August (1180 —1223) entzweite sich auf dem dritten Kreuzzug (§. 25, 3) mit Richard Löwenherz und kehrte vor demselben aus Palästina zurück. Er entriß England die Normandie nebst den südlich davon gelegenen Landschaften und siegte über das ver- *) Sein Ssatcr, Graf Gottfried von Anjou, erhielt von der Gewohnheit, einen blühenden Ginsterzweig (plante de genet) an seinen Helm zu stecken, den Namen Plantagenet.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 108

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8j4 Z- 108 Vierte Periode. Von 1273—1517, Die nach der Unterbrechung durch die Dänenherrschaft Knuds d. Gr. und seines Sohnes (1016—42) wiederhergestellte Regierung der angelsächsischen Könige Eduards des Bekenners’ und Haralds dauerte nur kurze Zeit: 1066 eroberte Wilhelm Herzog der Normandie, durch seinen Sieg bei Hastings das Reich! Erst nach etwa 200 Jahren ist aus der Verschmelzung des keltischen, angelsächsischen und französischen Elements die englische Nation hervorgegangen. ^ Mit Heinrich Ii., dem Sohne einer Enkelin Wilhelms I.. dem Eroberer Irlands, bestieg 1154 das Haus Anjou-Plantagenet den Thron. Die Mißregierung seines jüngeren Sohnes Johann („ohne Land“) — der ältere war Richard Löwenherz — veranlaßte den Adel unter Zustimmung des Klerus und der Bürgerschaft von London 1215 dem König die Magna Charta abzutrotzen. Sie bestimmte: A Heersteuern dürfen nur mit Zustimmung des Großen Rates des Königreiches erhoben werden, der aus den hohen Geist- f Grafen und Baronen, sowie den ritterlichen Lehnsleuten ,kein Freier darf ergriffen oder verurteilt werden ohne ich seines ordentlichen Richters; die Großen sind nur nen Spruch ihrer Standesgenossen abzuurteilen. Unter en Kämpfen wurde die Magna Charta behauptet. Heinberief (1265) zum ersten Mal Abgeordnete der Grafschaften (der kleineren Grundbesitzer) und der Städte in den nun Parliamentum genannten Großen Rat. § 87. b) Ausbildung der parlamentarischen Verfassung und Bürgerkriege. Unter den drei Eduarden (1272—1377) erfolgte die organische Weiterbildung der Verfassung: die fruchtbarste Periode der englischen Geschichte für das innere Leben der Nation. Das Parlament wurde periodisch berufen, erhielt das Steuerbewilligungsrecht (1297), übte das Petitions- und Beschwerderecht, nahm teil an der gesetzgebenden Gewalt und gewann auch Mitwirkung an den auswärtigen Angelegenheiten: es sonderte sich allmählich in zwei Häuser, das Oberhaus (House of Lords), das die Prälaten und großen Barone, und das Unterhaus (House 1) Mit seiner Hilfe wurde der Thronräuber Macbeth, der den schottischen König Duncan ermordet hatte, gestürzt; Duncans Sohn Malcolm leistete Eduard den Lehnseid.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 108

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
108 Vierte Periode. Von 1273—1517. Das nach der Unterbrechung durch die Dänenherrschaft Knuds d. Gr. und seines Sohnes (1016 — 42) wiederhergestellte Regiment der angelsächsischen Könige Eduards des Bekenners1 und Haralds dauerte nur kurze „Zeit: 1066 eroberte Wilhelm, Herzog der Normandie, durch seinen Sieg beijhastings das Reich. Erst nach etwa 200 Jahren ist aus der Verschmelzung des angelsächsischen und französischen Elements die englische Nation hervorgegangen. Hit Heinrich H., dem Sohne einer Enkelin Wilhelms!., dem Eroberer Irlandst^estieg 1154 das Haus Anjou-Plantagenet den Thron. Die Mißregierung seines jüngeren Sohnes Johann („ohne Land“) — der ältere war Richard Löwenherz — veranlaßte den Adel unter Zustimmung des Klerus und der Bürgerschaft von London 1215 dem König die Magna Charta abzutrotzen. Sie bestimmte: Heersteuern dürfen nur mit Zustimmung des Großen Rates des Königreiches erhoben werden, der aus den hohen Geistlichen, Grafen und Baronen, sowie den ritterlichen Lehnsleuten besteht; kein Freier darf ergriffen oder verurteilt werden ohne den Spruch seines ordentlichen Richters; die Großen sind nur durch einen Spruch ihrer Standesgenossen abzuurteilen. Unter zahlreichen Kämpfen wurde die Magna Charta behauptet. Heinrich Hi. berief (1265) zum ersten Mal Abgeordnete der Grafschaften (der kleineren Grundbesitzer) und der Städte in den nun Parliamentum genannten Großen Rat. 87. b) Ausbildung der parlamentarischen Verfassung und Bürgerkriege. Unter den drei Eduarden (1272 —1377) erfolgte die organische Weiterbildung der Verfassung: die fruchtbarste Periode der englischen Geschichte " für1 das innere Leben der Nation. Das Parlament wurde periodisch berufen, erhielt das Steuer-bewilligungsrecht (1297), übte das Petitions- und Beschwerderecht, nahm teil an der gesetzgebenden Gewalt und gewann auch Mitwirkung an den auswärtigen Angelegenheiten; es sonderte sich allmählich in zwei Häuser, das Oberhaus (House of Lords), das die Prälaten und großen Barone, und das Unterhaus (House 1) Mit seiner Hilfe wurde der Thronräuber Macbeth, der den schottischen König Duncan ermordet hatte, gestürzt; Duncans Sohn Malcolm leistete Eduard den Lehnseid.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 137

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Frankreich; England; Italien. Vii 13i. 137 Die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mihandlung aufs uerste. Ich will ein Englnder sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verchtlich. 2. Whrend der Kmpfe mit den Franzosen nahm König Johann sein Land vom Papste zu Lehen; davon erhielt er den Beinamen ohne Land". Die Verfassung, die ihm das entrstete Volk abrang, bedeutet den Anfang der brgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und in Europa. Denn die englischen Könige sahen sich bald gentigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der hhern Geistlich-feit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafr halsen die Stnde (das Parlament) Irland, dann Wales unter-werfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Krfte: seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Stdten, die sich mit statt-lichen Kirchen und Rathusern fllten, blhte die Tuchweberei. Da die Wolle gut bezahlt wurde, verwandelten die Groen ihre Lndereien in Weiden und friedigten sie ein; kleinere Grundstcke, die in die Umzunung fielen, brachten sie mit Geld oder Gewalt an sich. Um ihren Unterhalt zu finden, traten die Armen in die Dienste der Vornehmen oder ver-banden sich zu jenen Ruberbanden der Hochstrae, die in Shakespeares Knigsdramen fter vorkommen. So verlor England seinen Bauernstand. Die Entscheidungsschlacht im Krieg zwischen Richard und Heinrich erfolgte bei Bosworth in der Grafschaft Leicester. Mit der Krone, 1485 die der erschlagene König auf dem Helme trug, schmckte das Heer den Sieger Heinrich Vii. 3. Der Humanismus. Francesco Petrarca. 1. Dante dachte schon groß von den Frauen: die Seele Seatrices, 11321 eines frh verstorbenen Mdchens, das er innig lieb gehabt, fhrt ihn in der Divina Cornrnedia" (b. h. heilige Erzhlung) durch den Himmel. Er freute sich an der Schnheit der Natur wie schon vor ihm Franz von Assisi; Petrarca aber fand die Werfe der Schpfung schner als alle ---1374 Getlbe von Menschenhand; er bestieg einen Berg bei Avignon, um den Sonnenuntergang zu schauen. Aus den Dichtern und Rednern der Rmer, namentlich Virgil und Cicero, lernte er die Kunst freier Geistesarbeit. Fabier und Scipionen weckten in ihm die Liebe zu einem groen Vaterlande. Italien zerfiel seit dem Aufhren der deutschen Herrschaft in viele Einzelstaaten, die miteinander ewig Krieg fhrten, aber auch durch Brger-zwist schwer litten; politische Gegner beseitigte nutn unbebenklich durch
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